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Zeit das Pferd abzusatteln und umzusatteln – endlich raus aus der beruflichen Unzufriedenheit

Wie du deine (Selbst)Zweifel überwindest und den Mut findest, beruflich umzusatteln

Berufliche Unzufriedenheit - Zeit das Pferd abzusatteln

Dass im Job nicht immer alles rosarot und super verläuft, ist wohl jedem klar. Selbst wenn du bereits deinen Traumberuf ausübst, wird es Tage oder Tätigkeiten geben, die dich weniger freuen. Wenn jedoch die Unzufriedenheit im Beruf häufiger wird und länger anhält, dann könnte mehr dahinterstecken als ein schlechter Tag oder ungeliebte Tätigkeiten.

Vor allem dann, wenn dir deine berufliche Tätigkeit viel Energie kostet und dich auslaugt oder sich bereits körperliche Anzeichen bemerkbar machen.

 

Viele Menschen machen aber auch dann noch weiter. Sie halten an ihrem alten Sattel fest, der eigentlich schon richtig unbequem ist und schmerzt. Ständig wird die Veränderung auf die lange Bank geschoben und die Unzufriedenheit größer. Ein bisschen beschäftigst du dich damit vielleicht, schaust dich um nach möglichen Alternativen, probierst dies und das. Oh super, ein kostenloser Vortrag hier, ein Persönlichkeitstest da, noch ein wenig herumsurfen im Internet, aber am Ende drehst du dich im Kreis und weißt mit all dem nicht wirklich viel mehr als vorher.

Gute Gründe, den alten Sattel zu behalten, gibt es viele. Für die Wege einen neuen zu finden, braucht es Kreativität und einen Blick auf innere Prozesse.

Und dann geht es schon los mit den „Argumenten“, warum der alte Sattel doch noch eine Weile funktioniert.

  • Mein Job ist eh ganz okay. Ich kann mir damit wenigstens mein Leben gut leisten.
  • Es ist gerade eine schwierige Zeit.
  • Ich weiß überhaupt nicht, wie mein neuer Job aussehen könnte und solange ich nicht weiß, wohin ich will, bleibe ich besser, wo ich im Moment bin.
  • Meinen Freunden und Kollegen geht es auch nicht besser im Job. Die Unzufriedenheit ist bei ihnen genauso groß. Das Berufsleben ist halt nun mal kein Ponyhof.
  • Andere mögen ja vielleicht einen Beruf finden, der sie erfüllt, aber für mich ist das nicht möglich.
  • Wenn ich schon beruflich umsattle, dann muss es die eierlegende Wollmilchsau sein. Aber die gibt es ja nicht.
  • Wie würde denn ein beruflicher Umstieg in meinem Lebenslauf aussehen? Wie reagieren meine Freunde, Kollegen und Familie darauf? Die haben sicher kein Verständnis dafür.
  • Ich kann doch nichts anderes.
  • Ich würde ja gern, aber ich bewege mich einfach nicht und weiß nicht warum.

Hast du dich vielleicht in dem einen oder anderen Argument wiedergefunden?

Kein Problem, das ist ganz normal.

Veränderung löst in uns immer inneren Widerstand aus.

Veränderung bedeutet, Altes loszulassen, unbekanntes Terrain zu betreten, Souveränität zu verlieren, möglicherweise kalte Füße zu bekommen. Jedenfalls bringt es uns eher in einen Stresszustand und den versuchen wir immer tunlichst zu vermeiden.

 

Wir leben heutzutage in einer Zeit, wo sich permanent unglaublich viel verändert. Wir befinden uns mitten in einem globalen Wandel auf vielen verschiedenen Ebenen. Besonders jetzt hat die Unzufriedenheit bei vielen stark zugenommen, allein schon deshalb, weil viele sich von den äußeren Umständen gestresst und getriggert fühlen.

Die alten Gefüge lösen sich auf, Neues kommt auf uns zu, wo noch keiner genau sagen kann, wie das Neue aussehen wird. Auf der anderen Seite nehmen immer mehr Menschen diese dynamische Zeit zum Anlass, die eigene berufliche Veränderung zu wagen. Denn sie haben erkannt, dass es auch viele neue Möglichkeiten und Chancen gibt.

Innere Begrenzungen

Wenn wir vor lauter innerer Begrenzungen die äußeren Möglichkeiten nicht mehr sehen.

Die Zeit mag nicht perfekt sein und das System, in dem wir leben, ist es mit Sicherheit auch nicht. Dennoch bietet es uns sehr viele Freiheiten und zahlreiche Möglichkeiten. Du kannst deinen Beruf frei wählen, Beziehungen eingehen und lösen, wie du es für richtig hältst, reisen, wohnen, wo es dir gefällt, und so ziemlich nach deiner Façon glücklich werden.

 

Was nützt dir jedoch deine äußere Freiheit, wenn deine inneren Freiheitsgrade begrenzt sind?

 

Welchen Wert hat ein „freier Tag“, wenn du meinst, unbedingt den Rasen mähen oder die Wohnung putzen zu müssen? Wenn du unbedingt mit X telefonieren musst oder dich mit Y verabredet hast, weil es mal wieder sein musste?

Wenn du nicht einfach nur herumhängen kannst (wo kämen wir da hin!) und unbedingt noch Programm mit den Kindern machen musst?

Wenn dein Leben voll von „Ich muss“ ist und es kaum ein „Ich brauche“ oder „Ich möchte“ gibt.

Ohne innere Freiheit hat die äußere keinen Wert!

Die äußeren Freiheiten nutzen dir gar nichts, wenn du sie nicht wahrnehmen und nicht für dich nutzen kannst.

Gerne fokussieren wir uns auf äußere Beschränkungen und Hürden und nehmen diese als Vorwand, um unseren alten unbequemen Sattel weiterzubenutzen.

Umsatteln gelingt dann, wenn du deine „inneren Einschränker“ entfernst.

Innere Freiheit leben

Das, was dir deine innere Freiheit nimmt, sind meist Glaubenssätze, unbewusste Verhaltensmuster, zu geringes Selbstwertgefühl, Angst vor dem Scheitern oder dem Urteil anderer.

In uns drinnen gibt es nämlich nicht nur den Anteil, dem klar ist, dass es Zeit ist umzusatteln und der das auch will. Es gibt viele weitere Anteile, die eine ganz andere Position einnehmen können. Arbeiten diese verschiedenen Anteile gegeneinander, dann entsteht ein innerer Konflikt und die Konsequenz davon ist meist eine Blockade.

Wächst die Unzufriedenheit und damit der Veränderungsdruck von innen oder außen, leisten manche Anteile höchstwahrscheinlich Widerstand, während andere die Veränderung wünschen. Deshalb erleben wir berufliche Neuorientierung selten ohne Blockaden.

Das System dieser inneren Anteile ist gut aufeinander eingespielt.

Auf Druck reagiert es grundsätzlich mit Widerstand. Daher ist Druck kein taugliches Mittel, wenn du dich innerlich blockiert fühlst.

Jeder dieser Anteile ist ein Teil deiner Persönlichkeit und unliebsame Anteile kannst du nicht einfach „loswerden“. Diese wollen gehört und berücksichtigt werden.

 

Nimm dir daher Zeit dafür und mache eine Liste mit all deinen Gedanken, Gefühlen, Bedenken und Zweifeln. Alles, was dir so durch den Kopf geht, wenn du an deine berufliche Veränderung denkst. Egal ob es dir peinlich oder unsinnig erscheint. Es geht darum, dein Denken und Fühlen abzubilden.

Mit dieser Liste kannst du dann arbeiten.

Gehe dabei wie folgt vor:

Arbeite die verschiedenen Anteile heraus

Hinter den verschiedenen Gedanken, Gefühlen, Bedenken und Zweifeln stecken innere Anteile. Deine aufgeschriebenen Sätze sind diesen Anteilen zuordenbar. So könnte ein Anteil z.B. „der/die Draufgänger;in“ sein oder ein anderer „der/die Ängstliche“, „der/die Macher:in“, etc.

Finde die hinter den Sätzen stehenden inneren Anteile und benenne diese.

 

Notiere die Bedürfnisse, Emotionen und Wünsche der Anteile

Schreibe jeden einzelnen Anteil auf ein eigenes Blatt Papier mit dessen Namen.

Dann notiere, was sich dieser Anteil wünscht. Was sind seine Bedürfnisse und was seine Emotionen?

 

Was ist die positive Absicht des Anteils?

Jeder Anteil hat eine positive Absicht und möchte dir nicht schaden, auch wenn er dir unkonstruktiv erscheinen mag.

Schreibe von jedem Anteil seinen Kernwunsch, das was er unbedingt erreichen und bewirken will, auf.

Jeder dieser Wünsche ist ein Schlüssel zur Lösung deiner Blockade.

Teamkonferenz inneres Team

Halte eine Teamkonferenz ab

Lege nun alle Anteile vor dir auf einem Tisch auf und halte eine Teamkonferenz ab. Nun ist es deine Aufgabe als Moderator:in des Teammeetings, Kompromisse zu finden, die von jedem Anteil unterstützt werden können. Also alle Anteile in Einklang zueinander zu bringen.

Schaue, wer mit wem reden möchte, wer wen unterstützen kann und welcher Anteil vielleicht einfach nur ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und gutes Zureden benötigt.

Wichtig ist, dass du unparteiisch bist und jeden Anteil ernst nimmst.

Notiere alle Kompromisse und frage dann jeden Anteil nochmals, ob er damit leben kann.

 

Abschlusscheck

Denke zum Abschluss noch einmal an dein Thema, die berufliche Veränderung bzw. Neuorientierung. Wie geht es dir nun damit? Fühlst du dich gelöster? Spürst du Energie und Lust, das Pferd tatsächlich abzusatteln und umzusatteln?

Das schöne an dieser Technik ist, dass sie sofort Wirkung zeigt, wenn die Arbeit damit gut gelaufen ist. Falls du dich genauso fühlst wie davor, dann solltest du den Prozess noch einmal von vorne durchgehen und schauen, ob du etwas (oder jemanden) nicht berücksichtigt hast.

Nimm dir die innere Freiheit, endlich aus deiner beruflichen Unzufriedenheit herauszukommen und umzusatteln.

Denn Erfüllung im Beruf ist kein Luxus, es ist eine Voraussetzung!

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